Airbus Defence and Space Bremen

Blick in die Montagehalle eine Flugzeugs. FOTO: FRANK SIEMERS
Blick in die Montagehalle eine Flugzeugs. FOTO: FRANK SIEMERS
Blick in die Montagehalle eine Flugzeugs. FOTO: FRANK SIEMERS

Ergebnisse der Langzeitstudie mit Spannung erwartet

Gewährleistung der Arbeitssicherheit und Verbesserung der Ergonomie ihrer Kollegen, das ist Aufgabe von Boris Ruschkowski, Sicherheitsbeauftragter, und Christian Boehm, Fachkraft für Arbeitssicherheit bei Airbus Defence and Space in Bremen. Ob Exoskelette eine wertvolle Ergänzung sind, testen sie zusammen mit der BG ETEM* und der DGUV**, acht Mitarbeitenden und SUITX by Ottobock seit Oktober 2022. Im Februar 2024 begann die Auswertung des umfangreichen Datenmaterials. Die Ergebnisse der Studie werden nicht nur bei Airbus mit Spannung erwartet.

Zu den acht an der Studie teilnehmenden Mitarbeitern bei Airbus gehört auch Franziska Christians. Zu Christians’ Tätigkeiten im Rumpf eines künftigen Flugzeugs gehört es auch, Nieten zu ziehen, die meisten davon über Schulter- und Kopfhöhe. Das belastet das Muskel-Skelett-System. Die Arme werden schnell müde. Um Pausen zu machen, wird die Tätigkeit immer wieder unterbrochen. Die Produktivität leidet und Fehler können sich einschleichen. Das eng am Körper zu tragende Schulter-Exoskelett soll Christians’ Schultermuskeln entlasten.

Eine Frau mit Schulterexoskelett arbeitet über Kopf im Rumpf eines Flugzeugs.
Arbeiten auf Schulterhöhe und darüber belasten das Muskel-Skelett-System. Ein am Körper getragenes Exoskelett soll für Entlastung sorgen. FOTO: FRANK SIEMERS
"Das ist wie ein Rucksack: leicht – und ich kann die Riemen so einstellen, dass es gut sitzt."
Franziska Christians

Auch Vanessa Dembski nimmt an der Studie teil. Sie rüstet das Flugzeug u.a. mit Hydraulikleitungen aus. Hierfür muss auch sie die Arme den größten Teil ihrer Zeit über Schulterhöhe halten. Die beiden jungen Frauen testen das IX SHOULDER, eines der passiven Exoskelette von SUITX. Diese nutzen die körpereigenen Kräfte und verzichten ganz auf eine externe Energiezufuhr. Das macht die Exoskelette leicht und handlich und die Muskeln werden weiterhin genutzt, nur eben nicht mehr überlastet.

Eine Arbeiterin verlegt über Kopf Kabel und trägt ein Schulterexoskelett.
Vanessa Dembski setzt Hydraulikleitungen in den Flugzeugrumpf ein. Ihre Tätigkeit führt sie über Kopf aus. FOTO: FRANK SIEMERS
"Ohne Exoskelett hatte ich immer wieder leichte Verspannungen. Mit dem Hilfsmittel nicht."
Vanessa Dembski
Langzeitstudie

Die seit Oktober 2022 laufende Studie wird vom Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) wissenschaftlich begleitet. Unter anderem soll auch die Frage, ob die Nutzung eines Exoskeletts zu Muskelschwund führen kann, beantwortet werden. Dazu kommt auch die Elektro-Myografie zum Einsatz, ein Untersuchungsverfahren, bei dem über Sensoren die Muskelaktivität gemessen wird. Erste Ergebnisse sind vielversprechend.

Doch erst nach Vorliegen der abgeschlossenen Studie wird Airbus entscheiden, ob und wie die Exoskelette weiterverwendet werden.

Zwei Frauen, die ein Schulterexoskelett tragen, blicken über die Schulter in die Kamera.
Der eigens für Airbus entwickelte Stoffüberzug verhindert das Hängenbleiben an den manchmal engen Arbeitsplätzen. FOTO: FRANK SIEMERS
Schon gewusst?

Zu einem ersten Austausch zwischen Ottobock und Airbus kam es bereits im Jahr 2019. Im Ergebnis der damaligen, konstruktiven Zusammenarbeit wurde das CX EASY NECK entwickelt. Das Neck ergänzt das IX SHOULDER. Es funktioniert wie eine Hängematte für den Kopf und entlastet damit die Halswirbelsäule.

Lesen Sie hier den kompletten Beitrag von Frank Siemers (ab S. 8):
„Das Magazin für Sicherheitsbeauftragte Arbeit & Gesundheit“ (BG ETEM, Ausgabe 3/2024)

* BG ETEM: Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro und Medienerzeugnisse
** DGUV: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung

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